Wir haben alle einen anderen Hintergrund, sind aber von einer gemeinsamen Vorkurszeit in Biel geprägt. Bevor wir zusammengezogen sind, hatten wir mehr eine oberflächliche Beziehung und kannten uns nicht wirklich gut. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass wir uns durch unsere Unterschiede gut ergänzen.
Wir haben sehr viel Energie, sind ein eingespieltes Team -
Wir kennen uns.

- Liv, Gianluca, Iuri und Noah

Gian Luca, 27, Bern, studiert Objekt Design

Ehrlich gesagt, hab’ ich sie anfangs nicht gleich sympathisch gefunden. Nun aber passt es tiptop. Alle sind flexibel und nehmen Rücksicht aufeinander. Vorallem während Coronazeiten ist es wichtig für mich, dass immer was läuft. Die WG bietet da viel Programm. Nebst Kochen, Yoga und Spaziergängen im Beton arbeite ich seit Anfang Studium mit einer Mitstudentin im Keramikstudio. Die WG und das Töpfern gefällt mir am meisten - den ganzen Tag meiner Leidenschaft nachgehen zu können.
Mit meinen Freunde von Zuhause habe ich kaum noch Kontakt. Sie stehen an einem anderen Punkt im Leben und haben keinen Bezug mehr zu meiner heutigen Lebensweise. Natürlich trägt die Corona-Zeit stark dazu bei, dass viele meiner Beziehungen ein bisschen eingeschlafen sind. Mein Lebensmittelpunkt hat sich komplett auf Emmenbrücke verschoben. Ist sehr viel schneller passiert als erwartet.

Liv, 21, Bern, studiert Video

Mein Heimatsort ist Grengiols im Wallis, wuchs aber auf einem Bauernhof in Worb (Bern) auf. Vor der WG in Emmenbrücke wohnte ich in Bern in einer 3.5-Zimmer-Wohnung zusammen mit meiner Mutter und einer Freundin von mir. Die Jungs habe ich anfangs nur locker gekannt, mittlerweile fühle mich richtig wohl. Ich weiss wie sie ticken, was sie gerne essen und habe ihre Freunde kennen gelernt. Es ist eine ganz entspannte Beziehung zwischen uns, da jeder sehr sein Ding macht. Jedoch verbringe ich noch viel Zeit zuhause in Bern. Ich muss schon schauen, dass ich den Luzern - Bern Spagat nicht übertreibe, kann nicht mehr in derselben Form am Bernleben teilhaben. Momentan ersetzt das Luzernleben dies auch nicht wirklich. Die WG jedoch gibt mir immer einen Grund nach Emmenbrücke zu kommen.

Noah, 22, Baden, studiert Illustration Fiktion

Davor wohnte ich in Biel in einer Mansarde, wo auch Iuri hauste. Mietzins: Bier und allerlei Ingwerprodukte. Gleichzeitig wohnte ich noch in meinem Elternhaus in Baden. Das «alte Leben» weigert sich vehement mein Neues kennenzulernen. Sonst würde ich die zwei sofort mischen. Meinen Homies aus Baden sehe ich auch weniger - auch wegen Coroni. Aber keine Ahnung, das sind Freunde fürs Leben, echte Homies, da kann nicht viel passieren. Jedoch verstehe ich mich echt gut mit der WG. Wir sind total unkompliziert! Haben immer freshe, eigenständige Lösungsideen «hurti es tablar id wand bohre». Ja, und auch der "artsy" Scheiss verbindet uns... Wir Jungs sind alle Comic Fans und haben so eine fette Sammlung, hehe. Ohne Corona hätte es viel länger gedauert eine solche Vertrautheit zu erlangen. Wir passen schon auf und übertreiben nicht. Die Einweihungsparty muss warten. Aber Püh! Stell dir vor wie geil es wäre, ohne scheiss Coröni! Einmal gingen wir an ein Konzert im Südpol - euphorische Stimmung, dann alle auf die Velos, yeah, danach eins kiffen und zurück gleiten... so schön wie ein Familienausflug, aber ohne "cringe"!

Iuri , 26, Bern, studiert wissenschaftliches Zeichnen

Vorheriges Jahr zog ich für das Propädeutikum ein Jahr nach Biel in eine WG. Ich wohnte mit einem Pärchen zusammen. Wir hatten einen engen Kontakt. Als ich in die WG in Emmenbrücke zog, dachte ich, es würde sehr schwierig werden eine neue WG aufzuziehen. Meine Angst war, dass es für jemanden nicht passt… Doch wir sind alle ohne grosse Erwartung gestartet, da wir durch unserer gemeinsame Propi Zeit einfach Bock darauf hatten. Die Energie vom Vorkurs zieht sich weiter im Zusammenleben in Emmenbrücke, was natürlich auch viel mit uns als Personen zu tun hat und dem künstlerischen Arbeiten. Mir fehlt jedoch die Einfachheit vom Leben auf dem Land, da es manchmal echt schwer ist, diese Energie hier in mir zu finden.

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