Misli Sepp

Sepp Amstutz, oder Misli Sepp, wie man ihn im Dorf kennt, lebt schon seit seiner Geburt auf dem Bürgenstock. Er hat eine Familie mit vier Kindern - der zweitälteste hat bereits den Bauernhof übernommen. Sepp ist auf dem Hof nur noch Aushilfe. Er betreibt seit einem Jahr ein kleines Hof-Chalet inklusive Hot Tub, in welchem bis zu vier Gäste Platz finden. Zudem arbeitet er im Bürgenstock Resort beim technischen Dienst.


Sepp Amstutz, or Misli Sepp as he's known in the village, has lived on the Bürgenstock since he was born. He has a family with four children - the second oldest has already taken over the farm. Sepp is now just a temporary worker on the farm. Since a year, he runs a small courtyard chalet - including a hot tub - which can accommodate up to four guests. He also works in the technical service at the Bürgenstock Resort.

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Ja, ich bin hier geboren, hier aufgewachsen. Hier gefällt es mir und hier bleibe ich. Ich war noch nie im Ausland. Ich wüsste gar nicht was machen. Ich habe früh eine gute Frau gefunden und so konnten wir früh eine Familie gründen, und deshalb gingen wir auch nie. Vielleicht eher, dass wir jetzt dann gehen. Das ist auch möglich, ja. Also mir gefällt es hier. Und wenn man auf den Bürgenstock geht, ist man ja schon fast im Ausland. Nach Norden sieht man den Vierwaldstättersee, das Meer, oder, und Hinten die Berge, gute Luft, Ruhe. Und hier gefällt es einem einfach.

Wie ist die Beziehung zur Geschäftsleitung des Bürgenstocks?

Zur Geschäftsführung aber sehr gut. Da habe ich einen ganz guten Draht. Wir verlieren nur, wenn wir nicht mit ihnen gehen. Ich habe ja oben gearbeitet. Bauphase, Ende Bauphase und Eröffnung, das war sehr interessant. Ich hatte wirklich auch die Kataris, der Abdal Mullah, der Präsident wenn man so will, war hier auf dem Betrieb. Er sah die Produkte, nahm den Käse nach oben. Und der steht voll dahinter.
Und dann wollte es einmal der Zufall, dass der damalige Direktor, Jürg Thommen, mitten in der Nacht hier ins Land rausfuhr - es lag Schnee - und kam nicht mehr vom Fleck. Dann klingelte er hier, und entschuldigte sich, konnte kaum stehen. Da habe ich gleich erkannt, was mit ihm los ist. Er sei von der Strasse abgekommen - wir zogen ihn raus und haben alles tiptop erledigt. Ich sagte, das sei kein Problem. Da sagte er, das käme überhaupt nicht in Frage, sie sollen zum Abendessen vorbeikommen. Die ganze Familie. Dann sagte ich: «Nein, wir können ja nicht in den Bürgenstock, das geht gar nicht» Und er sagte: «Und ihr kommt.» Dann gingen wir ins erhabenste Restaurant, ins Oak, den Club. Da wurden wir zum Essen eingeladen und dann war eigentlich der Bann gebrochen, das kann ich euch sagen. Dann hatte ich es sehr gut mit ihm. Und heute ist es so: Ich hole einfach jeden ab, jeden Direktor. Je erhobener, desto lieber habe ich es.
Und ich habe das Gefühl, dass das Einfache je länger je mehr wieder gefragt ist. Das erleben wir hier immer wieder. Die Gesellschaft, das Einfache, das kommt wieder. Einfach wieder zurück zur Natur, zur Wurzel. Woher kommen die Lebensmittel? Ich meine, die Grossverteiler braucht es auch, aber da ist alles genau gleich. Und das entspricht einfach nicht der Realität. Ein Birnbaum hat 100 verschiedene Birnen. Auch die Milch ist nicht jeden Tag gleich.
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