Das Wohnheim Lindenfeld bietet 46 Männern mit sozialen, psychischen oder suchtbedingten Beeinträchtigungen ein professionell betreutes Zuhause mit dem Ziel der Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Zusätzlich hat das Heim Plätze im Justizvollzug (Halbgefangenschaft, Arbeitsexternat, Wohnexternat, Electronic Monitoring) und übernimmt Kontrolle und Unterstützung zur Resoz-ialisierung.

Das lang umkämpfte Pionierprojekt wurde vom luzernischen Verein für Schutz-aufsicht und Entlassenenfürsorge initiiert. Der später gegründete Verein Wohn-heim Lindenfeld, mit Dr. Anton Muheim als Präsidenten, realisierte das Projekt und das Wohnheim Lindenfeld konnte im Jahr 1977 eröffnet werden.

Im 2023, 46 Jahre später, muss das amtlich vermerkte «Gebäude Nr. 2773» an der Lindenfeldstrasse 2 in Emmen einem Neubau weichen. Die Etagentoiletten und -duschen sind nicht mehr zeitgemäss, die Haustechnik veraltet und das Haus von Asbest befallen. Heute ist das Projekt Wohnheim Lindenfeld etabliert, dem entsprechend ist auch das neue Wohnheim geplant. Vieles wird so blei-ben, wie es ist. Nicht nur die Bewohner werden umziehen, auch das Personal, gewohnte Abläufe und Strukturen werden übernommen. Mit dem Abriss verschwinden jedoch die (innen) architektonischen Spuren des sichtbar mit be-schränkten Finanzmitteln erstellten, doch liebgewonnenen Baus. Grund genug, um den Geist des Hauses fotografisch festzuhalten und in der Entstehungs-geschichte des Wohnheims zurückzublicken.