Djokic

Wie sieht Ihr Werdegang aus?

Ich bin Aleks Djokic, komme aus Serbien und wohnte in Bosnien, was auch mein Heimatort ist. Geboren wurde ich aber in der Schweiz, in Aarau und nun bin ich 25 Jahre alt. Ich habe sehr viel Familie in Bosnien sowie in der Schweiz. Im Moment ist der Kontakt zur Familie in Bosnien eher schwer. Corona kam und die Grenzen sind geschlossen worden. Seit drei Jahren bin ich nun nicht mehr in Bosnien gewesen. Zuvor ging ich sicher drei Mal pro Jahr meine Familien besuchen. Ich schloss eine EBA (Eidgenössisches Berufs Attest) Lehre als Heizungsinstallateur ab und arbeitete sechs Jahre lang als Lüftungsinstallateur. Aktuell bin ich auf Arbeitssuche. Wegen Corona und anderen wirtschaftlichen Gründen habe ich leider die Kündigung bekommen. Im Benziwil wohne ich nun seit einem Jahr. Es fühlt sich ganz anders an, als die Orte an denen ich zuvor gewohnt habe. Ich sah, dass hier Events geplant werden. Der «Samichlaus» kommt oder auch sonst treffen sich oft Leute draussen. Das finde ich ganz toll. Zuvor habe ich so ein Zusammenleben noch nie gesehen. Ich lernte auch meine Nachbarin kennen, weil ich früher mal mit ihr in einem Club gearbeitet habe. Zufällig wurde sie dann plötzlich meine Nachbarin.

Welche Hobbys verfolgten oder verfolgen Sie?

Die Autobranche ist ein Hobby von mir. Ich schraube gerne an Autos rum und arbeite selbstständig im Auto An- und Verkauf. Export und Import gehört dabei auch dazu. Momentan ist auch das stillgelegt. Vom Sport her habe ich mal Fitness- und Krafttraining betrieben. Ich hatte da dann auch einen Personal Coach.

Gibt es Ziele, die Sie verfolgen oder schon erreicht haben?

Im Moment bin ich auf der Stellensuche und suche eine neue Herausforderung. Ob ich jetzt wieder als Lüftungsinstallateur weiterarbeite oder etwas Neues versuche, weiss ich noch nicht. Ein längerfristiges Ziel ist es, eine Familie zu gründen. Wenn es möglich ist, dann möchte ich mit meiner Frau hier hinziehen, da es eine schöne Wohnung und Gegend ist. Ich überlegte mir früher Amerika zu erkunden und zu bereisen. Eine Weltreise zum Beispiel war auch schon immer ein Traum.

Gibt es ein Erlebnis, das Sie prägte?

Ich werde niemals mehr Snowboard fahren können, da ich einen riesen Unfall hatte. Ich war damals 15 und es geschah in Engelberg. Ich kam fast ums Leben. Ich hatte es riskiert, denn ich wäre 40 Meter in die Tiefe gefallen, hätte ich mich nicht an einem Baum festgehalten. Vor mir geschah eben schon ein Unfall. Ich musste ausweichen und so stolperte ich selber. Dies brachte mich von der Piste ab und ich kam direkt ans Ende einer Felswand. Sonst ging ich einmal nach Spanien. Das war ganz toll und auch ganz anders. Ich konnte dort auch meine Englisch Kenntnisse erproben.

Wie sind Sie ins Benziwil gekommen?

Ich war zuvor in einer alten Wohnung in Emmenbrücke mit meinem Vater. Seine Freundin wohnte auch noch dort und ich hatte nur ein Zimmer für mich. Ich sagte ihm dann Mal, dass ich ausziehen will. So suchte ich ab da eine Wohnung. Einmal sah ich ein Inserat für diese 2.5 Zimmer Wohnung im Benziwil. Sie sah super schön aus und ich rief gleich am nächsten Tag an. Bei der Besichtigung war ich von der Wohnung direkt fasziniert. Einfach nur wow, sagte ich. Insgesamt ging ich drei Wohnungen besichtigen. In der ersten war die Küche rot. Also ein Mann und eine rote Küche, da bin ich mir nicht so sicher. Die zweite Wohnung hatte dann eine gelbe Küche. Gelb, okay, ist schon etwas anderes, aber das musst du dann immer gut reinigen, weil es rasch dreckig wirkt. Die dritte hatte dann eine richtig schöne Holzküche. Das war das, was ich suchte. Die Gegend an sich ist auch sehr schön. Es ist alles nebeneinander und jeder sieht jeden. Auch auf dem Balkon. Das störte mich aber nicht. Es ist auch alles offen. Also wenn du die Eingangstüre öffnest, bist du direkt draussen und nicht zuerst im Gang. Ich habe einen Balkon, den ich auch schätze und habe mir dort eine kleine Lounge eingerichtet.

Hat Sie das Benziwil geprägt?

Im Winter hat es mich besonders geprägt mit den ganzen Veranstaltungen. Am Hauseingang hängt immer ein Plan, worauf ersichtlich ist, welche Veranstaltungen folgen. Es ist anders als bei anderen. Bei anderen ist es einfach okay, dass du dort wohnst und gut ist. Aber du bekommst nichts dazu. Weil das hier aber ganz anders ist, will ich sicher lange Zeit hierbleiben. Irgendwann, sobald es hier knapp wird, werde ich im Benziwil eine Wohnung suchen, die grösser ist.

Was ist am Benziwil besonders?

Es gibt nicht viel besonderes. Auf dem Innenhof ist eine Kita und dort spielen auch immer Kinder. Es ist eine schöne Gegend mit einer tollen Aussicht. Vor kurzem entdeckte ich auch den Weiher.

Wie beschreiben Sie das Leben im Benziwil?

Es lebt sich schön und vor allem sehr ruhig. Alle sind freundlich und ich hatte noch nie eine Beschwerde. Bei der letzten Wohnung hatte ich laute Nachbarn und ein schreiendes Baby oberhalb.

Wie kommt man auf dem Areal zusammen?

Im Benziwil 25 wohnten drei Kollegen von mir. Einer zog leider mit seiner Freundin weg. Im Haus kenne ich die Nachbarin, sowie auch den Hauswart. Es sind alle sehr freundlich.

Wie sehen Aussenstehende das Benziwil?

Wenn ich sage, dass ich im Benziwil wohne, sagen viele, dass es ihnen nur etwas sagt, sie aber nicht richtig wissen wo es ist. Einige sagten auch dass sie schon im Benziwil wohnten.

Wie sehen Sie die Entwicklung des Benziwil?

Etwas was mich stört, ist dass es keine Glasfaserleitung im Benziwil hat. Das Internet ist eher schwach. Ich musste zu einem anderen Anbieter wechseln. Es hat auch sehr viel Platz auf dem Areal, welchen man besser und schöner nutzen könnte.

Wie funktioniert das System im Haus?

Ich überlegte mir vor kurzem, ob ich mir eine Waschmaschine und Tumbler zulegen soll. In der Wohnung hat es zumindest einen Anschluss. In den Waschräumen kann ich mich sonst aber auch einfach und unkompliziert einschreiben.

Würden Sie etwas am Benziwil ändern?

Es fehlt Farbe. Es ist eher alles grau.

Können Sie das Benziwil in zwei Worten zusammenfasen?

Schön und aktiv.

Wie sieht das Verhältnis mit
dem Vermieter/der Verwaltung aus?

Es ist eine Eigentumswohnung, welche ich gemietet habe. Der Eigentümer hat, soviel ich weiss, sicher 3-4 Wohnungen, die er in diesem Block besitzt. Die Wohnungen von ihm sind an den gelben Eingangstüren zu erkennen. Die der Nachbarin zum Beispiel gehört auch ihm. Daher habe ich keinen Kontakt zu irgendeinem Büro und nur zum Besitzer.

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